Über den Tod, 1995
Die Videoarbeit ist eine visuelle Reflexion über das Thema des Todes. Es werden Bilder und Bewegungen verarbeitet, die als Methaphern in der kulturellen Bilderwelt für das Thema Tod stehen. Mit schnellen Schnittfolgen und mit Bildüberblendungen werden Bewegung und virtuelle Räumlichkeit simuliert. Während sich in der visuellen Verarbeitung Energiebilder formulieren aneinander reihen und miteinander schwingen, kontrastieren die gesprochenen Worte durch eine drastische Beschreibung vom physischen Verfall. Töne und Bilder finden sich zusammen zu einer Komposition. Es entstehen Spannung und Dichte in den Bildbewegungen, die eine schnelle Fahrt der Seele ins Universum zu beschreiben scheinen oder die hochgradige und totale Auflösung und Loslösung von Körper und Seele. Die Arbeit verstehe ich als einen Beitrag zur Visualisierung und kulturellen Formulierung der Vorstellungen vom Tod, Vorstellungen die uns in alten und neuen Bildern so bekannt sind, daß sie als allgemeinverbindliche Klischees gelten können. Dies ist ein Versuch , das alte Thema mit neuen und alten Bildern neu zu beleben, die horrorhafte Mediendarstellung vermeidend, dem Bild vom Tod den versöhnlichen und poetischen Charakter gebend, der weder verschleiert noch drastisch überzieht. Gemeint ist vielmehr eine Videoübersetzung von Bildritualen, die mit der kulturellen Welt unserer Zeit und ihren Techniken korrespondiert.